LEINEN LOS FÜR DIE ERSTE FRAUSCHER X PORSCHE 850 FANTOM AIR

9. Oktober 2023

Der Sportwagenhersteller Porsche und die Frauscher Bootswerft haben das erste Serienmodell der 850 Fantom Air vorgestellt. Das gemeinsam entwickelte Elektro-Sportboot mit der Antriebstechnologie des künftigen vollelektrischen Porsche Macan stand am Gardasee für erste Testfahrten bereit.

  • Elektro-Sportboot mit der Antriebstechnologie des künftigen Macan
  • Porsche und Frauscher stellen erstes Serienboot vor
  • Mit 400 kW elektrischer Motorleistung bis zu 85 km/h schnell
  • 800-Volt-Technik für schnelles Laden
  • Steuerstand von Studio F. A. Porsche

Stuttgart/Gargnano. Internationale Medien und Interessierte hatten in Italien erstmals Gelegenheit, die neue Frauscher x Porsche 850 Fantom Air zu testen. Ausgerüstet mit der Antriebstechnologie des künftigen vollelektrischen Porsche Macan, bietet das Elektro-Sportboot herausragende Fahreigenschaften. „Dieses Boot ist das Ergebnis einer großartigen Zusammenarbeit zweier leidenschaftlicher Unternehmen mit starker Tradition und hohem Innovationsanspruch“, sagte Detlev von Platen, Vorstand Vertrieb und Marketing der Porsche AG, im Rahmen einer Präsentation des ersten Serienmodells am Gardasee. „Die eFantom bietet alles, was die Produkte von Frauscher und Porsche seit jeher versprechen: herausragende Leistung und luxuriöse Erlebnisse, höchste Qualität und exklusives, zeitloses Design.“

Starke E-Performance und vier Modi für jede Fahrsituation

Für den Einsatz auf dem Wasser hat Porsche seine für Straßenfahrzeuge konzipierte Antriebstechnologie adaptiert und weiterentwickelt. Die Frauscher x Porsche 850 Fantom Air nutzt Komponenten der Premium Plattform Electric (PPE), auf der auch der neue Macan basieren wird. Dazu zählt unter anderem eine permanenterregte Synchron-Elektromaschine (PSM) der neuesten Generation, deren Spitzenleistung für den Einsatz in der eFantom auf 400 kW begrenzt wurde, und die dazugehörige Leistungselektronik. Eine Welle überträgt die Kraft von der E-Maschine an den marinetypischen Z-Antrieb. Der Elektromotor sitzt im hinteren Teil des Bootes, die Steuergeräte sind wassergeschützt in einer Box mit Porsche-Schriftzug untergebracht. Unter der Liegefläche im Heckbereich befindet sich auch die ebenfalls vom Macan übernommene Lithium-Ionen-Batterie mit einer Bruttokapazität von 100 kWh. Bei ihrer Aufhängung im Tragrahmen haben sich die Ingenieure für sogenannte Drahtseildämpfer entschieden: Diese absorbieren Stöße, wie sie bei schneller Fahrt und Wellengang unweigerlich entstehen, besonders gut. So gleitet die Frauscher x Porsche eFantom trotz ihrer sportlichen Gesamtausrichtung komfortabel übers Wasser.

Ähnlich wie bei Straßenfahrzeugen von Porsche lässt sich mit Hilfe vorprogrammierter Fahrmodi die jeweils passende Antriebscharakteristik anwählen. Die eFantom ermöglicht die Einstellungen Docking, Range, Sport und Sport Plus. Die Modi verändern die Kennlinie der Gasannahme und beinhalten zudem unterschiedliche Geschwindigkeitsbegrenzungen. So ist beispielsweise im Docking-Modus für die Hafenfahrt das Tempo auf acht Knoten (umgerechnet 15 km/h) limitiert.

Die optimale Cruising-Geschwindigkeit liegt bei 41 km/h (22 kn). Mit dieser Geschwindigkeit kann mit einer Batterie-Ladung rund eine Stunde lang beziehungsweise etwa 45 Kilometer weit gecruist werden. Bei langsamer, sogenannter Verdrängungsfahrt sind Reichweiten von über 100 Kilometer möglich. Die Höchstgeschwindigkeit wird im Sport Plus-Modus erreicht und liegt bei abgeregelten 85 km/h (46 kn). Kundentypische Fahrten mit einem Mix aus Langsam- und Schnellfahrten ermöglichen je nach Fahrprofil eine Fahrzeit von zwei bis drei Stunden. „Dieses Boot ist innerhalb der Branche ein echter Meilenstein. Die Elektroversion der Fantom Air ist in allen Fahreigenschaften wie Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung und Handling besser als die Variante mit Verbrennungsmotor – und dabei lokal emissionsfrei“, sagte Stefan Frauscher, Geschäftsführer der Frauscher Bootswerft.

Über 250 kW Ladeleistung möglich

Dank der 800-Volt-Technik von Porsche kann das Elektro-Boot an DC-Schnellladestationen mit über 250 kW Gleichstrom geladen werden. So lässt sich die Batterie in deutlich unter 30 Minuten von zehn bis 80 Prozent SoC (State of Charge) aufladen. AC-Laden mit Wechselstrom an herkömmlichen Haushalts- und Starkstrom-Anschlüssen ist ebenfalls möglich und wird nach Einschätzung der Experten von Frauscher und Porsche der häufigste Use Case sein, weil die entsprechende Infrastruktur in den meisten Häfen verfügbar ist. Serienmäßig an Bord ist dazu ein 11-kW-AC-Lader. Die Ladeanschlüsse sitzen an der Stirnseite der linken Liegebank.

Design-Handschrift von Porsche

Das Elektro-Sportboot ist nicht nur powered by Porsche. Das Studio F. A. Porsche zeichnet darüber hinaus für die Gestaltung des Steuerstandes verantwortlich. Hinter der rahmenlosen Windschutzscheibe aus getöntem Acrylglas sitzt die Instrumententafel in hochglänzendem Schwarz. Die seitlichen Enden sind als Winglets ausgebildet – stilistisch eine Reminiszenz an den 911 und zugleich ein praktischer Haltegriff. Die fünf analogen Rundinstrumente mit Porsche-typischer Grafik unterstreichen die Sportwagen-Anmutung und informieren über die wesentlichen Daten. Gesteuert wird die eFantom über ein Porsche-typisches Lenkrad, das mit geeigneten Materialien für den nautischen Einsatz gestaltet wurde. Sein Kranz ist mit Kunstleder bezogen und dadurch gegen Salzwasser widerstandsfähiger. Porsche-typisch befindet sich links vom Lenkrad die Start-Taste. Die beiden Vordersitze haben die Designer vom Studio F. A. Porsche entworfen. Der hohen E-Performance entsprechend bieten sie viel Seitenhalt. Ihre Optik mit hochgezogenen Rückenlehnen, integrierten Kopfstützen und eingesticktem Wappen ist von den Sportsitzen der Straßenfahrzeuge inspiriert.

Daycruiser mit umfangreicher Serienausstattung

Die Frauscher x Porsche 850 Fantom Air basiert auf dem Daycruiser Frauscher 858 Fantom Air. Sie übernimmt dessen 8,67 Meter langen und 2,49 Meter breiten Rumpf äußerlich nahezu unverändert und bietet Platz für bis zu neun Passagiere. An die Badeplattform am Heck schließt sich eine weiträumige Liegefläche mit zwei komfortablen Polstern an. Ein Mittelgang verbindet den hinteren Teil des Bootes mit dem freistehenden Steuerstand und dem Cockpit. Im Bugbereich laden zwei weitere Polsterbänke zum Verweilen ein. Die Sitzgelegenheiten sind mit strapazierfestem Kunstleder bezogen. Den Kunden steht dabei eine große Farbauswahl zur Verfügung, um ihr Boot individuell konfigurieren können.

Zusätzlich ist die eFantom mit zwei klappbaren Biminis ausgestattet, die an sonnigen Tagen Schatten spenden. Serienmäßig ist außerdem ein High-End-Audiosystem mit Bluetooth- und WLAN-Konnektivität. Bedienen lässt es sich über das zwölf Zoll große Multiinformationsdisplay. Integriert in das Anzeigekonzept sind Echolot und Kartenplotter. Ein Bugstrahlruder vereinfacht das Ein- und Ausparken. Es ist ebenso serienmäßig an Bord wie der elektrische Edelstahlanker mit Edelstahlkette, die LED-Ambientebeleuchtung, die LED-Unterwasserbeleuchtung und ein Kühlfach. So wie kaum ein Porsche-Straßenfahrzeug dem anderen gleicht, ist Individualität auch bei Booten sehr gefragt. Deshalb sind die Polsterung, der Rumpf und das Deck sind in verschiedenen Farben bestellbar. Zur Wahl steht die gesamte, von Porsche für seine Straßenfahrzeuge angebotene Farbpalette.

First Edition von 25 Booten bereits bestellbar

Ihre offizielle Weltpremiere wird die Frauscher x Porsche 850 Fantom Air im Januar 2024 auf der Fachmesse „boot“ in Düsseldorf feiern. Geplant ist zunächst eine exklusive First Edition von 25 Exemplaren, die zu Preisen ab 561.700 Euro netto über Frauscher bestellt werden kann und ab 2024 an die ersten Kunden ausgeliefert werden soll. Interessierte können sich auf www.frauscherxporsche.com registrieren. Gebaut wird das Boot in der Frauscher Bootswerft im österreichischen Ohlsdorf. Frauscher übernimmt zudem die Vertriebslogistik sowie das After Sales-Management.